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Nach Flutkatastrophe: Finanzieller Zuschuss aber Casino Bad Neuenahr weiterhin geschlossen

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Bad Neuenahr-Ahrweiler will seiner Spielbank einen Zuschuss in Höhe von 1,1 Millionen Euro gewähren. Das berichtete diese Woche der General-Anzeiger Bonn. Die Finanzspritze sei eine Reaktion auf die komplexe Situation des Casinos. Seit der Zerstörung der Spielbank im Kurhaus während der Flutkatastrophe im Jahr 2021 und trotz eines Umzugs ist das Casino immer noch geschlossen.

Das Casino Bad Neuenahr befand sich bis zur Flutkatastrophe im Sommer 2021 im Kurhaus der Stadt. ©1ahrde/Pixabay

Jährlicher Zuschuss

Die Summe fließe an die Ahrtal und Bad Neuenahr-Ahrweiler Marketing GmbH – die Tochtergesellschaft der Stadt. Bad Neuenahr-Ahrweiler gewähre seiner GmbH nicht zum ersten Mal eine Finanzspritze. Seit 2019 bestehe eine Regelung, die eine feste jährliche Bezuschussung vorsehe. Zuvor hatte sich die Tochtergesellschaft der Stadt selbstständig über die Einnahmen des Casinos finanzieren können.

Im Laufe der Zeit sei es jedoch zunehmend zu wirtschaftlichen Einbußen gekommen. Während die Bruttospielerträge um die Jahrtausendwende noch jenseits der 20 Millionen Euro gelegen hätten, seien die Einnahmen in den Folgejahren enorm zurückgegangen. Zuletzt habe die Spielbank noch 750.000 Euro generieren können. Seit der Flutkatastrophe im Sommer 2021 ist die Wirtschaftlichkeit komplett zum Erliegen gekommen.

Die Ahrtal und Bad Neuenahr-Ahrweiler Marketing GmbH erhält einen Zuschuss in Höhe von 1,1 Millionen Euro. ©Christian Dubovan/Unsplash

Zerstörung des Kurhauses

Im Juli 2021 wurden einige Regionen in Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz von einer zuvor nie dagewesenen Naturkatastrophe erfasst. Gewaltige Niederschlagsmassen mündeten in einem Hochwasser und setzten eine Flutkatastrophe in Gang, die unter anderem in Bad Neuenahr eine Schneise der Verwüstung hinterließ.

Das Kurhaus Bad Neuenahr wurde wie viele andere Gebäude der Stadt von den Wassermassen erfasst und stark beschädigt. Teile der Außenfassade gaben der Flutwelle nach und brachen in sich zusammen. Das Technische Hilfswerk sprach eine hohe Einsturzgefahr aus und musste das Kurhaus stabilisieren.

Auch das Innere wurde arg in Mitleidenschaft gezogen. Spieltische, Spielautomaten und das Mobiliar wurden zerstört. Der Sachschaden belief sich auf 8 Millionen Euro. Eine Rückkehr des Casinos in das Kurhaus wuerde ausgeschlossen.

Das Kurhaus in Bad Neuenahr wurde im Jahr 1905 nach den Plänen des Architekten Oscar Schütz erbaut. Das Bauwerk ist im neobarocken Stil gehalten und misst eine Länge von 170 Meter. Die Kosten betrugen damals 1 Million Goldmark. Neben der Spielbank war auch das Kurtheater im Gebäude untergebracht. Zudem verfügte der Bau über kleinere Räume für Kongresse und Festveranstaltungen.

Bahnhof als neuer Standort

Früh nach der Flutkatastrophe erklärte die Ahrtal und Bad Neuenahr-Ahrweiler Marketing GmbH, dass eine Wiedereröffnung der Spielbank angestrebt werde, aber es dauerte weitere sechs Monate, bis konkrete Informationen an die Öffentlichkeit gelangten.Die GmbH verkündete Anfang 2022, dass das Casino künftig im historischen Bahnhofsgebäude der Stadt seine Gäste empfangen würde. Das Gebäude blieb aufgrund seiner Lage weitestgehend von der Flutkatastrophe verschont und sollte den Neuanfang der Spielbank einläuten.

Michael Seegert, geschäftsführender Gesellschafter, gewährte im damals veröffentlichten Video exklusive Einblicke in den neuen Standort. Gezeigt wurden der Stand der Renovierungsarbeiten sowie die zukünftige Aufteilung des Spielangebots.

Zukunft bleibt ungewiss

Doch trotz eines Mietvertrags mit einer Laufzeit von drei Jahren ist es bisher nicht zu einer Wiedereröffnung des Casinos in Bad Neuenahr gekommen. Doch wann genau die Spielbank wieder Gäste empfangen und Einnahmen generieren wird, scheint niemand genau zu wissen.

“Wann also aus dem Betrieb im Jahr 2023 wieder ein Bruttospielertrag erzielt werden kann und in welcher Höhe ein daraus resultierender Spielbankgemeindeanteil anzunehmen wäre, ist insoweit derzeit unklar.”– Guido Orthen, Bürgermeister der Kreisstadt Bad Neuenahr-Ahrweiler, Bericht des General-Anzeiger Bonn

Der Zuschuss von 1,1 Millionen Euro sei angesichts der schwierigen Situation notwendig, damit die Ahrtal und Bad Neuenahr-Ahrweiler Marketing GmbH trotz der fehlenden Casino-Einnahmen ihre Aufgaben weiterhin erfüllen könne.

Sollte es in diesem Jahr zu einer Wiedereröffnung kommen, verbleibe der gesamte Spielbankgemeindeanteil bei der Stadt Neuenahr-Ahrweiler. Gegenwärtig scheint die Zukunft des Casinos jedoch weiterhin in den Sternen zu stehen.

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