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Britische Behörden drohen Online Casinos mit Lizenzentzug

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Die britische Glücksspielbehörde UKGC hat Verfahren gegen 17 Online Casinos eröffnet. Man habe Verstöße bei Geldwäscheprävention und Spielerschutz festgestellt. Einigen Betroffenen droht die UKGC mit dem Entzug der Betriebslizenz. Die Branche ist alarmiert.

Der Erhalt einer Lizenz zum digitalen Glücksspiel ist an strenge Vorgaben geknüpft. Die Unternehmen sind verpflichtet, Massnahmen zum Spielerschutz bereitzuhalten. Verfehlungen in diesem Bereich haben bereits im letzten Jahr zu einer Rekordstrafe gegen das Online Casino 888 geführt. Bei dem Anbieter ließen sich Selbstsperren umgehen, was die Behörden mit einer Geldstrafe in Höhe von acht Millionen Pfund ahndeten. Dieses mal könnte die Branche noch empfindlicher getroffen werden.

Denn dieses mal bringt die federführende UK Gambling Commission im Falle von fünf Unternehmen einen Lizenzentzug ins Spiel, wegen besonders schwerwiegender Verstöße. Zwar nannte die Behörde in ihrer Stellungnahme keine Namen, doch bei 17 betroffenen Firmen stellt sich ohnehin eher die Frage, wer nicht betroffen ist. Die Behörde hat nach eigenen Angaben „signifikante Bedenken bezüglich der Effektivität des Managements im Casinosektor“ und fordert sofortige Maßnahmen der Unternehmen.

Wissenslücken und Versäumnisse

Einerseits geht es den Regulierern um Schwächen in der Geldwäscheprävention. Die Online Casinos hätten es unterlassen, angemessene und regelmäßige Risikoeinschätzungen zu erstellen. Es sei allerdings vorgeschrieben, eine solche Einschätzung mindestens jährlich vorzunehmen, oder im Falle der Einführung neuer Zahlungsmethoden entsprechend häufiger. Ebenso fehle es an einer Überprüfung von verdächtigen Zahlungen. Ab Einzahlungen in Höhe von 2.000 Pfund müssten die Anbieter mit „gebotener Sorgfalt“ (due diligence) prüfen, ob es sich um den Versuch der Geldwäsche handeln könnte. Dies sei in eklatanter Weise unterblieben, wodurch viele Fälle nicht gemeldet würden.

Ebenso fehle des dem Personal in den Unternehmen an Fachkenntnissen: Stichproben der Behörde zufolge sei es den dafür zuständigen Mitarbeitern in mehreren Fällen nicht gelungen, überhaupt eine Definition von Geldwäsche zu formulieren. Auch die vorgeschriebenen Aufzeichnungen zu Verdachtsfällen seien nicht angelegt worden. Die Behörde betont daher in ihrem Report (PDF), dass es Aufgabe der Unternehmen sei, ihre Mitarbeiter entsprechend zu schulen.

Wir haben Versäumnisse der Unternehmen bei Geldwäscheprävention, Prüfung der Geldquellen ihrer Kunden und Intervention bei problematischem Spielen festgestellt. Wir haben eine große Zahl von Kundenaccounts untersucht und anhand von Setzverhalten und Einsatzhöhe Zeichen problematischen Spielens erkannt. In vielen Fällen führte dies zu keiner Interaktion mit den Kunden. Stellungnahme der UKGC

Andererseits geht es nach wie vor um Schwächen im Spielerschutz. Laut dem Report der UKGC kümmern sich die Operator weiterhin nicht ausreichend darum, bei problematischem Spielverhalten zu intervenieren. Sie würden auch kaum Hintergrundchecks durchführen, wie die Spieler denn an das eingesetzte Geld gelangt sein könnten. Auch hier seien den Prüfern bei Stichproben zahlreiche Accounts mit fragwürdigen Spielverhalten aufgefallen. In den meisten Fällen hätten die Unternehmen aber nicht eingegriffen. Überhaupt scheinen die Online Casinos wenig von der Problematisierung des Glücksspiels zu halten. Sogenannte VIP Accounts, also Kunden mit hohen Einsätzen, sollten eigentlich ausnahmslos über die Gefahren des Spielens informiert werden. Auch dies sei in vielen Fällen unterblieben.

Die Gambling Commission wies daher erneut darauf hin, dass die Unternehmen sofort reagieren müssten. Viel Zeit bleibt den Casinos womöglich nicht mehr, bereits am Freitag will die UKGC über den Fortgang der Ermittlungen informieren.

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