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Rauchverbot – 2.500 Casino-Arbeitsplätze in Atlantic City in Gefahr

von Barbara Ziegler Veröffentlicht am: 25. Februar 2022

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In vielen Ländern weltweit wird derzeit über Gesetzesänderungen im Glücksspiel-Bereich diskutiert. Hierbei geht es allerdings in erster Linie darum, Problemspieler vor einer Spielsucht-Erkrankung zu schützen, weshalb diverse Methoden heiß diskutiert werden. Der US-Bundesstaat New Jersey plant nun ein Rauchverbot in seinen Casinos, doch laut der Studie der Spectrum Gaming Group könnte dies schwerwiegende Folgen mit sich bringen. Hierbei wird schnell deutlich, dass nicht nur ein Umsatzrückgang zu befürchten ist, sondern vielmehr Casino-Angestellte um ihren Arbeitsplatz fürchten müssen.

Es bleibt spannend abzuwarten, ob die durchgeführte Studie etwas am Gesetzesentwurf ändern wird. ©Francesco Ungaro /UNSPLASH

Über 2.500 Arbeitsplätze in den Atlantic City Casinos in Gefahr

Am vergangenen Mittwoch äußerte sich der Casino-Verband des US-Bundesstaats New Jersey (CANJ) zum Vorhaben der Regierung, ein vollständiges Rauchverbot in den Casinos New Jerseys zu erlassen. Hierbei greift der Glücksspiel-Verband die von der Spectrum Gaming Group durchgeführten Studie auf, welche die Bedenken der wirtschaftlichen Folgen deutlich aufzeigt. Das Unternehmen, welches sich auf Unternehmensberatung im Glücksspiel-Sektor spezialisiert hat, fand heraus, dass es allein in Atlantic City zu einem Verlust von 2.512 Arbeitsplätzen kommen könnte. Aus diesem Grund sollte der Gesetzesentwurf nochmals gründlich überdacht werden, denn aus der wirtschaftlichen Sicht handelt es sich derzeit um den denkbar ungünstigsten Zeitpunkt.

Laut Studie sind insgesamt 21% der Atlantic City Casino-Besucher Raucher, was anteilig 8% mehr ausmacht als der Anteil der Gesamtbevölkerung. Aus diesem Grund droht den Atlantic City Casinos der Verlust von ca. einem Fünftel ihrer Kundschaft, was zu einem Umsatzrückgang von 93 Mio. USD führen könnte. Alles in allem würde das bedeuten, dass auch der Staatskasse aus wirtschaftlicher Sicht einiges an Steuern verloren geht. Demnach würde der Verlust sich auf ca. 44 Mio. USD an Steuereinahmen aus dem Glücksspiel-Sektor belaufen, was angesichts der Folgen der Pandemie als ungünstiger Zeitpunkt gilt. Wie gut und gründlich neue Glücksspiel-Gesetze überlegt werden müssen, zeigt die Regierung von Großbritannien. Diese wollte ursprünglich eine Bonitätsprüfung aller Glücksspieler, doch dies hätte die Spieler nur auf den Schwarzmarkt gelockt und somit das Gegenteil bewirkt.

Nicht der richtige Zeitpunkt für ein Rauchverbot in New Jerseys Casinos

Viele Branchen mussten in den vergangenen beiden Jahren drastisch unter den Folgen der Corona-Pandemie leiden, während die Leidenszeit noch immer kein Ende nimmt. Insbesondere in Richtung der kalten Winterzeit weiß derzeit kein Unternehmen, was es erwartet. Aus diesem Grund warnt auch der Vorsitzende des Casino-Verbandes, Joe Lupo, deutlich vor den Folgen eines zeitnah eingeführten Casino-Verbots.

Laut seinen Aussagen befinden sich die Beschäftigten-Zahlen in den Casinos derzeit auf dem 20-Jahres-Tief, woran die Virus-Pandemie inklusive deren Auflagen die Hauptschuld tragen. Die Belegschaft beträgt im Vergleich zum Jahr 2003 nicht einmal mehr 50%, was den Arbeitsplatz-Rückgang der Branche nochmals verdeutlicht. Außerdem befinden sich auch die Besucherzahlen der Atlantic City Casinos auf dem 20-Jahres-Tief, weshalb eine weitere Reduktion der Kundschaft als äußerst kontraproduktiv gilt. Der Verband stellt zwar nochmals klar, dass ihm die gesundheitlichen Pro-Argumente für ein Rauchverbot bewusst sind, diese allerdings zum denkbar ungünstigsten Zeitpunkt kommen.

Des Weiteren sei in den Casinos in New Jersey das Rauchen nur in den vorgesehenen Räumen erlaubt. Diese machen außerdem nur 25% der Gesamtfläche aus, was in Pennsylvania beispielsweise deutlich anders ist. Dort sind insgesamt 50% der Casino-Fläche als Raucherbereich erlaubt. Außerdem haben die Casinos in Atlantic City höchst moderne Luftfilter-Anlagen verbaut, sodass saubere Luft für Angestellte und auch Gäste stets gewährt ist.

Mitarbeiter dennoch um ihre Gesundheit besorgt

Für viele Gewerkschaften, Anti-Rauch-Aktivisten und auch Casino-Angestellte gelten die getroffenen Maßnahmen als unzureichend, weshalb sie ein komplettes Rauchverbot fordern. Die Casino-Angestellten befinden sich teils in einer Zwickmühlen-Situation, in der sie entscheiden müssen, ob sie sich für das Gehalt oder ihre Gesundheit entscheiden wollen.

Eine Angestellte aus dem Borgata Casinos empfindet die durchgeführte Studie als Frechheit, denn letzten Endes wurde sie von der Casino-Industrie bezahlt. Die hat selbstverständlich die wirtschaftlichen Aspekte im Sinn, anstatt ohne Rücksicht auf Umsatzrückgang sich um die Gesundheit der Mitarbeiter zu kümmern. Dem entsprechend steht bei den Casino-Besitzern nicht das Leben und die Gesundheit der Mitarbeiter an erster Stelle, sondern wie überall, der Umsatz.

Nichtsdestotrotz gilt es als unwahrscheinlich, dass die Studie etwas am Gesetzesentwurf ändern wird. Gouverneur Phil Murphy jedenfalls steht zu 100% hinter dem Gesetzesentwurf. Sollten folglich Senat und Abgeordneten Haus den Entwurf durchwinken, so wird Gouverneur Phil Murphy keine Sekunde zögern und den Gesetzesentwurf unterzeichnen. Somit wäre das Rauchverbot in New Jerseys Casinos beschlossene Sache.

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